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Sonnenbrand im Segelflugzeug – Mythen und Fakten – UV Kleidung

By 25. September 2017Bekleidung, Tipps & Tricks
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Richtig oder Falsch ?

Dass sich übermäßiges exponieren an der Sonne negativ auf unsere Haut auswirkt, wissen wir spätestens nach unserem ersten Sonnenbrand. Über Sonnenschutz wie Sonnencreme und UV Kleidung sind wir gut aufgeklärt, trotzdem gibt es immer noch viele Irrtümer und Mythen, welche wir mit diesem Beitrag aus der Welt schaffen möchten:

Ich brauche im Segelflugzeug keinen Sonnenschutz, da ich unter der Cockpithaube keinen Sonnenbrand bekomme. (Richtig oder Falsch?)

Nachcremen mit Sonnencreme bringt mir doppelten Sonnenschutz! (Richtig oder Falsch?)

Weder am Boden noch in der Welle auf 5000 m.ü.M. brauche ich im Winter Sonnenschutz! (Richtig oder Falsch?)

Sind diese Aussagen Richtig oder Falsch?
Bevor wir am Ende dieses Beitrages zur Auflösung kommen, ein paar Grundlegende Fakten:

UV-Strahlung

 

Strahlungsspektrum und dessen Wahrnehmung

50% Sichtbares Licht – sorgt für Helligkeit und Farbe
44% Infrarotstrahlung – erwärmt Haut und Muskeln
6% Ultraviolette Strahlung – weder sichtbar noch spürbar

UV-A Strahlung

Erreicht die Erdoberfläche weitgehend ungehindert.
Durchdringt die Cockpithaube vom Segelflugzeug nahezu ungehindert.
Biologische Wirkung:
Hautalterung, Sofortpigmentierung, Krebs durch indirekte DNA Schädigung

UV-B Strahlung

Bis zu 10% der UVB-Strahlung erreichen die Erdoberfläche.
Dringt nicht in die Cockpithaube vom Segelflugzeug ein.
Biologische Wirkung:
Sonnenbrand, Verzögerte Pigmentierung, Krebs durch direkte DNA Schädigung, Vitamin D3 Synthese

UV-C Strahlung

Erreichen die Erdoberfläche nicht. Sie werden von der oberen Erdatmosphäre absorbiert.
Biologische Wirkung:
Nur industrieller Einsatz

Die UVB strahlen welche für den Sonnenbrand verantwortlich sind können nicht ins Cockpit eindringen, aber auch die UVA Strahlen können zu gefährlichen Hautschäden und Hautkrebs führen.

 

Variable UV-Stärke

Die Stärke der UV-Strahlung ist Orts-, Zeit- und Wetterabhängig.

In der Nähe des Äquators ist die UV-Strahlung stärker als im Norden Europas, da dort die Sonnenstrahlen senkrecht auf die Erdoberfläche treffen und durch den direkten Weg von der Atmosphäre weniger absorbiert werden. Der Sonnenstand und die damit verbundenen Jahreszeiten haben ebenfalls Einfluss auf die Strahlungsstärke. Auch die Höhenlage beeinflusst die Strahlungsstärke. Umso höher man fliegt, umso kürzer ist der Weg der UV-Strahlen durch die Atmosphäre bis ins Cockpit. Die Stärke der UV-Strahlung nimmt pro 1000 Höhenmeter um ca. 10-20% zu.

Die Zusammensetzung der Atmosphäre und das Wetter beeinflussen die UV-Strahlung ebenfalls. Intakte Ozonschichten, Smog und dicke Wolken erhöhen den Widerstand und verringern die Strahlung. Somit ist der Pilot bei einem Flug über oder unter den Wolken der UV-Strahlung unterschiedlich stark ausgesetzt.

Wolken, Schnee, Gletscher, Wasser und Strände können zudem die UV-Strahlung reflektieren und verstärken.

Die Zusammensetzung der Atmosphäre, Höhe und Lage beeinflussen die UV Strahlungsstärke. Umso höher man fliegt umso stärker ist die UV Strahlenbelastung.

Drei Mittel um sich vor UV-Strahlung zu schützen:

  • Sonnenbrille
  • Sonnencrème und Lippenpomade
  • Bekleidung / UV Kleidung

Sonnenbrille

Eine gute Sonnenbrille schützt die Augen vor starker Sonnenblendung, verringert den Streulichteinfall, erhöht den Sehkontrast und blockiert schädliche UV-Strahlung. Folgende Punkte sollte man beim Kauf einer guten Sonnenbrille bezüglich Sonnenschutz beachten:

Tönung der Gläser

Hier empfiehlt sich je nach Lichtempfindlichkeit des Piloten einen Schutzfaktor 3 oder allenfalls 4 zu wählen:

  • Stufe 3 Dunkel getönt – für Wasserflächen, Strand und Berge, sowie südeuropäische Länder
  • Stufe 4 Sehr Dunkel getönt – für Hochgebirge und Gletscher; für den Straßenverkehr nicht geeignet

Hinweis zu Stufe 4: Das Deutsche Luftfahrtbundesamt rät von einer Tönung über 85% ab. Da die Farberkennung je nach Situation und Lichtempfindlichkeit des Trägers beinträchtig werden kann.

Gläser mit UV Schutz

Es sollte darauf geachtet werden, dass die Brillengläser einen 100% Schutz vor UVA und UVB bieten.

Polarisierte Gläser

Auf polarisierte Gläser sollten Piloten verzichten, Sie können die Kontrastwahrnehmung des Piloten negativ beeinträchtigen (übersehen von Objekten in Bewegung) und das Ablesen von Bordinstrumenten erschweren oder sogar verunmöglichen.

Selbsttönende Gläser

Auch von selbst tönenden Sonnenbrillen wird abgeraten, da die Tönung immer einige Sekunden in Anspruch nimmt. Bei den relativ hohen Geschwindigkeiten im Segelflugsport zählt oftmals jede Sekunde.

Beratung

Wir empfehlen bei jedem Kauf eine professionelle Beratung bei einem Optiker vor Ort oder bei den Spezialisten im Segelflugsport:

 

Sonnencreme & Lippenpomade

Eine gute Sonnencreme schützt uns über eine begrenzte Zeit vor den schädlichen UV-Strahlung. Dabei gibt es folgende zu beachten:

Lichtschutzfaktor

Der Lichtschutzfaktor sollte nach vorgesehener Aktivität, nach dem eigenen Hauttyp und dessen Eigenschutzwert entsprechend gewählt werden. Die Eigenschutzzeit kann je nach Lage und Höhe stark variieren. Die verschiedenen Hauttypen und deren Eigenschutzzeit sind hier zu finden. 

Hauttyp I       Eigenschutzzeit           <10 Minuten
Hauttyp II     Eigenschutzzeit        10-20 Minuten
Hauttyp III    Eigenschutzzeit       20-30 Minuten
Hauttyp IV    Eigenschutzzeit           >30 Minuten
Hauttyp V      Eigenschutzzeit           >90 Minuten
Hauttyp VI    Eigenschutzzeit         >100 Minuten

Die Faustformel lautet:
Eigenschutzzeit x Lichtschutzfaktor = maximale mögliche Zeit an der Sonne.
Bei einem UV-Index bis max. 8. (Den aktuellen Tages UV Index kann den Wettertagesprognosen entnommen werden.)

Beispiel:
Hauttyp II   =   Eigenschutzzeit von 15min

Sonnencreme   =   Lichtschutzfaktor 30

Schutzdauer Sonnencreme:
15min x 30 = 450min = 7.5h  1/3 Sicherheitsreserve abziehen = 5h Schutz

Praxis

Da wir uns mit den Segelflugzeugen nicht nur am Boden, sondern auch in Höhen von 2000-4500m und mehr aufhalten, empfiehlt es sich einen höheren Sonnenschutz zu wählen.
Auch deshalb, weil vom Endverbraucher gegenüber den Labortests nur halb so viel Sonnencreme aufgetragen wird. Entsprechend ist der Schutz niedriger.

UV Schutz

Es sollte darauf geachtet werden, dass die Creme neben dem UVB Schutz auch einen UVA Schutz bietet. Zwar wird vorgeschrieben, dass alle UVB Cremes auch einen UVA Schutz in einem definierten Mengenverhältnis vorweisen müssen, aber gerade bei günstigen Produkten werden diese Vorschriften nicht eingehalten.

Eine Professionelle Beratung vor jedem Kauf in einer Drogerie oder Apotheke wird wärmstens empfohlen. Mehr Infos zum Thema Sonnenschutz:

 

UV Kleidung

UV Kleidung bietet einen guten und einfachen Schutz vor UV-Strahlen. Bei der Wirksamkeit gibt es aber je nach Material und dessen Verarbeitung sehr starke Unterschiede. Grundsätzlich gilt:

  • Umso dichter gewoben umso besser
  • Umso dünkler die Farbe umso besser
  • Polyester und Nylon schneiden besser ab als Baumwolle
  • Weite Bekleidung schützt besser als eng anliegende
MILVUS eingesticktes Logo

Nylon und ein dicht gewobenens Material bieten hohen Schutz vor schädlichen UV-Strahlen.

Schutzfaktor für Bekleidung: UPF – Ultraviolet Protection Factor.

Um auszuweisen, wie gut die Produkte vor der Sonne schützen und damit sich Konsumenten besser orientieren können, wurden Testverfahren eingeführt. Der UPF Faktor soll wie bei der Sonnencreme helfen abzuschätzen, wie gut und lange uns die UV Kleidung vor den schädlichen UV-Strahlung schützt.

MILVUS testet alle fabrikneuen Materialien und Produkte nach dem Australisch-Neuseeländischen Standard AS/NZS 43999:1996.
Geprüft und gestestet werden diese bei der Firma Testex in Zürich.

Unsere UV Bekleidung:

 

Was bedeutet der Faktor?

Der UPF Faktor hat die gleiche Aussagekraft wie der Lichtschutzfaktor von Sonnencremes. (Siehe auch Beispiel bei der Sonnencreme. ) Ein Bekleidungsstück mit dem einem UPF Wert von 20 bietet den selben UV-Strahlen Schutz wie eine Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 20.

Die Faustformel lautet:
Eigenschutzzeit x UPF Faktor = maximal mögliche Zeit an der Sonne. Bei einem UV-Index bis max. 8. (Den Tages UV Index kann den Wettertagesprognosen entnommen werden.)

Beispiel:
Hauttyp II   =   Eigenschutzzeit von 15min

Bekleidung  =   UPF Faktor 50

Schutzdauer UV Kleidung:
15min x 50 = 750min = 12.5h 1/3 Sicherheitsreserve abziehen = 8h Sonnenschutz

Die oben aufgeführten UV Bekleidungs Produkte von MILVUS bieten dir auf Grund des hohen UPF Wertes einen sehr langen UV Schutz.

Auflösung Mythen & Irrtümer

 

Ich brauche im Segelflugzeug keine Sonnenschutzcreme, da ich unter der Cockpithaube keinen Sonnenbrand bekomme. FALSCH

Die Plexihaube verhindert zwar das eindringen von UV-B Strahlen, welche Sonnenbrand verursachen. Die UVA Strahlen hingegen dringen nahezu ungehindert durch die Plexihaube. Die se führen zwar nicht zu Sonnenbrand, aber beschleunigen die Hautalterung und kann die DNA bei starker exponieren indirekt beschädigen und ebenfalls zu Hautkrebs verursachen.

Zusätzlich sind die meisten Piloten beim Aufbau der Segelflugzeuge 1-2h der Sonne direkt ohne Schutz der Plexihaube ausgesetzt und eine Aussenlandung auf der Wiese kann auch nie ausgeschlossen werden.

 

Nachcremen mit Sonnencreme bringt mir doppelten Sonnenschutz. FALSCH

Nachcremen und sich dadurch länger an der Sonne aufhalten klingt zunächst logisch, funktioniert aber nicht. Die Schutzdauer ist eine Kombination von Eigenschutzzeit des Hauttypes und dem Sonnenschutzfaktor der Sonnencreme. Nachcremen ist zwar notwendig und hält den Schutz aufrecht, verlängert diesen aber nicht:

Bildlich erläutert:
Die Haut ist ein Akku und die Sonnencreme eine Energiesparmaßnahme.
Ist der Akku einmal leer nützt auch eine zusätzliche Energiesparrmaßnahme nichts mehr. Der Akku muss erst geladen werden. Oder in unserem Fall muss sich die Haut erst wieder über Nacht regenerieren.

 

Im Winter in der Welle auf 5000 Meter brauche ich keinen Sonnenschutz. FALSCH

Auf 5000m.ü.M ist die UVA Belastung 44% Höher als auf Meereshöhe und die UVB Belastung um 70% Höher. Die UVB Strahlung wird zwar durch die Plexihaube nahezu vollständig absorbiert. Aber die UVA Strahlung ist trotz schwacher Sonneneinstrahlung im Winter um 44% Höher als auf dem Boden.
Wer sich und seine Haut schützen will, sollte auch hier auf geeigneten Sonnenschutz nicht verzichten.

One Comment

  • […] Im Winter in der Welle auf 5000 Meter brauche ich keinen Sonnenschutz. FALSCHAuf 5000 m.ü.M ist die UVA Belastung 44% Höher als auf Meereshöhe und die UVB Belastung um 70% Höher. Die UVB Strahlung wird zwar durch die Plexihaube nahezu vollständig absorbiert. Aber die UVA Strahlung ist trotz schwacher Sonneneinstrahlung im Winter um 44% Höher als auf dem Boden. Wer sich und seine Haut schützen will, sollte auch hier auf geeigneten Sonnenschutz nicht verzichten. Quelle: ‘Milvus‘. […]

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