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Interview – Patrick Puskeiler

By 16. Februar 2015Interview

Gut ist uns nicht gut genug.  Darum lassen wir laufend Wünsche und Rückmeldungen von Segelflugpiloten sowie von unseren Testpiloten in unsere Entwicklungen einfließen. Im Rahmen eines Interviews stellen wir euch unsere Testpiloten kurz vor:

Der Anfang macht Patrick Puskeiler aus Deutschland.

 

Was ist Segelfliegen für dich?

Pure Leidenschaft

Was war bis anhin dein größter sportlicher Erfolg?

Schwierige Frage, ich habe ja schon etliche Wettbewerbe und große Streckenflüge gemacht. Vielleicht kann ich sagen, dass der Tagessieg beim World Grand Prix der bisher größte Erfolg war. Dort konnte ich mit einem Flugzeug der Standardklasse gegen die Weltelite in der 15m Klasse einen Tagessieg feiern.

Was war bis anhin dein größter persönlicher Erfolg?

Da die Fliegerei quasi mein Leben ist, würde ich sagen, dass die sportlichen Erfolge auch meine persönlichen Erfolge sind.

Und was wäre für dich der ultimative Erfolg?

Natürlich wäre der Gewinn einer Segelflug Weltmeisterschaft oder eines World Grand Prix Finales für mich das Ziel welches ich eines Tages auch mal erreichen möchte.

Kannst du uns ein oder zwei Punkte aufzählen, welche du bei deinen Flügen aktiv trainierst und zu deinem Erfolg beitragen?

Ich versuche in jedem Flug den Flugrhytmus gleichmäßig hoch zu halten, also nicht tief zu kommen und viel Zeit zu verlieren aber dabei möglichst zielstrebig und ohne weite Umwege zu fliegen. Bei manchen Flügen trainiere ich speziell das Zeitmanagement bei AAT’s, vor allem wenn es um den Endanflug geht.

Was hast du dir für die kommende Saison für Ziele vorgenommen?

Ich würde mich dieses Jahr gerne wieder für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren. Die Chance dazu habe ich beim Quali Grand Prix in Tschechien oder der Deutschen Meisterschaft. Des weiteren werde ich versuchen den ersten 1000km Flug in Rumänien zu schaffen, da ich dort diese Saison vorrangig fliegen werde.

Was ist für dich die größte Herausforderung und was machst du dagegen?

Die größte Anforderung für mich ist es, die Anspannung während des Fluges in einem Bereich der optimalen Leistungsfähigkeit zu halten. Zur Entspannung kaue ich oft einen Kaugummi, versuche regelmäßig zu trinken und nutze seit einiger Zeit auch ein Bio Feedback System.

Kannst du Lernmittel oder dergleichen empfehlen? ( Bücher, Seminare, Webseiten, Coaches?)

Schwierig, da ich selbst nie viele Bücher gelesen oder Seminare besucht habe. Ich habe zu Beginn auch etwas im Reichmann geblättert und mich in letzter Zeit ein wenig mit Mentalem Training auseinandergesetzt.  Für Einsteiger ist sicher die Webseite www.how2soar.de zu empfehlen, für etwas ambitioniertere Piloten vielleicht „Erfolgreich Segelfliegen“ von den Brigliadori’s oder das Buch von Sebastian Kawa.

Hattest du während deiner fliegerischen Laufbahn einen Durchbruch? Kannst du uns erzählen was es war und wie es dazu kam?

Ja, ich hatte einen Durchbruch. 2009 war ich Sportsoldat und konnte über 550h in diesem Jahr fliegen und sehr viel Erfahrung sammeln. Ich hatte zwar zuvor schon einen Wettbewerb gewonnen, doch während des Sposo-Jahres stellte sich die nötige Konstanz ein. So konnte ich mich auch das erste Mal für den World Grand Prix qualifizieren und mich auch bei etlichen anderen Wettbewerben auf dem Podium platzieren und im Jahr darauf dann auch Deutscher Meister bei den Junioren werden.

Was war der beste Ratschlag den du jemals bekommen hast?

Das ich viel Fliegen soll solange ich noch die Zeit dazu habe. 🙂

Welchen Ratschlag gibst du jemanden der die Lizenz gerade neu erworben hat?

Prinzipiell sollte man fliegen wann immer es nur geht, dabei sollte man sich aber am Anfang sich nicht zu große Ziele setzen. Bei schlechtem Wetter lohnt sich auch schon ein Platzflug. Ich denke das Beste ist, wenn man sich einen „Mentor“ sucht, der einem bei der Flugplanung und Nachbereitung zur Seite stehen kann. So habe ich es kurz nach der Lizenz bei uns im Verein auch gemacht und habe sehr viel von den anderen, erfahrenen Streckenfliegern lernen können. Mit ein bisschen Erfahrung würde ich dann einen kleinen Wettbewerb empfehlen, der direkte vergleich zu anderen bringt meist den größten Lerneffekt und man lernt vor allem viele Gleichgesinnte kennen.

Hast du einen Spruch oder ein Motto das du geistig mit dir trägst?

Eigentlich nicht, aber am nächsten kommt vielleicht: „In der Ruhe liegt die Kraft“ Gerade in der Wettbewerbsfliegerei muss man oft die Ruhe bewahren wenn es mal nicht so läuft um dann nicht den ganzen Wettbewerb in den Sand zu setzen.

Gibt es einen Flug nebst den Wettkämpfen und Bestleistungen an den du dich für immer erinnern wirst? Und weshalb?

Ja, den gibt es. Ich hatte einmal die Chance einen Umlauf im Airliner Cockpit nach Chile mitzufliegen. Bei dem zweitägigen Aufenthalt in Santiago – Vitacura konnte ich dann mit meinem guten Freund Alexander Kaufmann in dessen Nimbus 4DM fliegen. Es war der erste Flug bei dem ich direkt am Gipfel des Acancagua, dem mit 6962m höchsten Berg außerhalb Asiens, vorbei geflogen bin. Es ist einfach ein unglaubliches Gefühl in 7500m über den chilenischen Anden, mit riesigen Gletschern dahinzugleiten. Das sind die Augenblicke die unseren Sport ausmachen. diesen Flug und diese irren Eindrücke werde ich mit Sicherheit nie vergessen.

Gibt es sonst etwas, dass du uns mitteilen möchtest?

Ich wünsche euch allen eine schöne und vor allem unfallfreie Flugsaison mit vielen schönen Flügen!

Patrick Puskeiler – Februar 2015

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